Regie: Peter Nestler, Deutschland/Österreich 2021, 113 min, FSK o.A., Original mit deutschen Untertiteln
Über acht Jahrzehnte haben deutsche Sinti und Roma Unrecht erfahren. Der Dokumentarfilm erzählt von der Familie von Romani Rose, ihrem Widerstand und ihrem Beharren auf Gerechtigkeit. Es ist die leidvolle Geschichte einer Minderheit zwischen Trauma und Selbstbehauptung, die die gesamte Nachkriegszeit hindurch bis in die Gegenwart hinein Gewalt und behördliche Schikanen erlitt und nur dank der Bürgerrechtsbewegung Anerkennung erfuhr. Im Zentrum des Dokumentarfilms von Peter Nestler stehen Romani Rose, seine Familie, Mitstreiterinnen und Mitstreiter.
Der Film arbeitet mit vielfältigem Archivmaterial sowie Kommentaren von Experten und wird zusammengehalten von dem Gespräch mit Romani Rose über seine Familiengeschichte und seine Erfahrungen als Bürgerrechtler. Nestler drehte bereits 1970 „Att vara zigenare“ („Zigeuner sein“) für das schwedische Fernsehen. Damals war es der erste Film, der nicht über die Minderheit sprach, sondern die Menschen selbst zu Wort kommen ließ. Nestler zeigt nun, 52 Jahre später, in „Unrecht und Widerstand“, wie hartnäckig sich Vorurteile und Feindbilder gegenüber der Minderheit der Sinti und Roma in der bundesrepublikanischen Geschichte gehalten haben.
In den Gesprächen stets von großem Respekt getragen, zeigt der Film eindringlich und gründlich auf, welches Leid Sinti und Roma erfuhren und wie staatliche, gesellschaftliche und kirchliche Stellen durch ihr Verhalten Anteil an einer Fortführung der NS-Verbrechen hatten. (Filmdienst)
In Kooperation mit dem Stadtarchiv Münster
Montag, 30. Oktober 2023 | Schloßtheater | 20:00 Uhr