Kurzfilme aus 75 Jahren im filmclub münster, Filmprogramm mit Moderation, Dauer ca. 90 min.
Zum Abschluss des Jubiläumsjahr im filmclub münster und passend zum Kurzfilmtag am 21.12. (dem kürzesten Tag des Jahres) zeigt der filmclub münster acht Kurzfilme aus 75 Jahren. Sie spannen einen Bogen von den 50er Jahren bis heute. Das Programm verspricht Filme aus verschiedenen Perspektiven, Zeiten, Genre und zu verschiedenen Themen. Es mischt Typisches mit Besonderem. So erzählt ein jugoslawischer Kurzfilm aus den 50er Jahren mit einzigartigen Animationen eine Detektivgeschichte oder gewährt ein Dokumentar-Kurzfilm aus den 70er Jahren den besonderen Blick damaliger Arbeitsmigranten auf ihre Situation. Ein Film von Bjørn Melhus bereichert die Auswahl um einen experimentellen Film und die 2020er Jahre beschließen den Reigen mit einem berührenden Sozialdrama, das den Deutschen Filmpreis gewann.
Donnerstag, 21. Dezember 2023 | Westfälischer Kunstverein | 19:30 Uhr
DIE FILME
Der Inspektor kommt zurück!
Originaltitel: Inspektor se vratio kuci! | Jugoslawien 1959 | Regie: Vatroslav Mimica | Animationsfilm | 11 min. | ohne Dialoge
Ein Inspektor folgt einem Fingerabdruck durch Straßen und Bars.
Renaissance
Frankreich 1963 | Regie: Walerian Borowczyk | Animation | 9 min. –
Hauptdarsteller des Films ist die Gesamtheit aller Gegenstände, genauer gesagt ihre Bewegung in Raum und Zeit. Sie suchen, finden und vereinen sich.
Bei der Mahlzeit
Originaltitel: Na objedu | Jugoslawien 1972 |Regie: Vefik Hadžismajlović | Dokumentar-/Essayfilm | 9 min. | OmU
Der materielle Wohlstand einiger Gastarbeiter im Ausland muss teuer erkauft werden. Familien sind verlassen, es gibt kein Familienleben mehr. Ein Film über die Ängste und Sehnsüchte jener Verwandten, deren Angehörige „ins ferne Ausland gezogen sind, um eine Brotkrume zu verdienen“ (Vefik Hadzismajlovic).
Vamos patria a caminar
Guatemala 1983 | Regie: Cinematografia guatemalteca | Dokumentarfilm | 12 min.
Dieser Film ist der erste Versuch, in Guatemala ein authentisches, sich politisch artikulierendes Kino zu schaffen. Es umfasst den Zeitraum von 1954 bis 1983, eine lange Folge von Diktaturen und fortgesetzten Interventionen durch die USA.
Home Stories
Deutschland 1990 | Regie & Drehbuch: Matthias Müller & Dirk Schaefer | Experimentalfilm | 6 min.
Eine Heimsuchung durch wiederkehrende Figuren des Hollywood-Melodrams. Eine Choreographie der Blicke und Gesten. „Oh Lana Turner, we love you get up.“
I’m Not your Enemy
Deutschland 2011 | Regie & Drehbuch & alle Rollen: Bjørn Melhus | Experimentalfilm | 13 min.
Der Film behandelt anhand von Zitaten aus verschiedenen (Anti-)Kriegsfilmen der letzten Jahrzehnte das Schicksal eines Kriegsheimkehrers in einer surrealen Situation. Er ist durch Wiederholungen gekennzeichnet und wird immer wieder durch Standbilder von Häusern in seiner Handlung unterbrochen.
Megatrick
Deutschland 2017 | Regie & Drehbuch: Anne Isensee | Animationsfilm | 2 min.
Eine kleine Metapher auf das Leben.
Gör
Deutschland 2021 | Regie & Drehbuch: Anna Roller | 9 min.
Es herrscht Hochbetrieb in der bayerischen Wirtshausküche. Mia, die, anstatt den Abwasch zu machen, lieber heimlich draußen raucht, ist nicht nur Mittzwanzigerin, sondern auch Mutter des achtjährigen Leon und damit der Tratsch des ganzen Dorfes. Als ihr aber vorgeworfen wird, dass ihr Sohn gestohlen hat, wehrt sie sich wie eine Löwenmutter.