Regie: Jessica Gorter, Niederlande 2023, 93 min., FSK o. Ang.
Russische Originalversion mit englischen Untertiteln
Yuri Dmitriev holt hervor, was die russischen Machthaber lieber vergessen würden. Nach jahrelanger Suche in den Kiefernwäldern von Karelien im Nordwesten Russlands entdeckt er ein Massengrab mit Tausenden von Menschen, die während Stalins „Großem Terror“ 1937 heimlich hingerichtet wurden.
Nicht die russische Regierung, sondern Yuri Dmitriev spürt ihre Identität in den Archiven auf und organisiert Gedenkfeiern für ihre Angehörigen. Dank seiner Bemühungen erfahren sie schließlich, was mit ihren verschollenen Angehörigen geschehen ist. Da er selbst als Baby in einer Entbindungsklinik zurückgelassen wurde, ist er ein Mann auf einer Mission: „Jeder Mensch hat das Recht zu wissen, woher er kommt und wo seine Familie begraben liegt.”
Während im Ausland die Anerkennung für diesen „Archäologen des Terrors“ wächst, wird Dmitriev in Russland als Kollaborateur des Westens diskreditiert. Dann wird er auf der Grundlage einer erfundenen Anklage verhaftet. Tragisch genau sagt Dmitriev seine eigene Zukunft und die seines Landes voraus.
Mittwoch, 22. Januar 2025 | Schloßtheater | 20:00 Uhr
Yuri Dmitriev war Mitglied der inszwischen aufgelösten Menschenrechtsorganisation Memorial. Prof Ricarda Vulpius wird in die Arbeit von Memorial einführen. Nach der Vorstellung findet ein Gespräch mit Alexej Gusev, ehem. Nawalny-Mitstreiter und Valentin Peschankskyj, Institut für Slavistik, statt.
Die Veranstaltung ist ein gemeinsames Programm des filmclub münster, der DGO-Münster (Deutsche Gesellschaft für Osteuropakunde) sowie dem Osteuropaforum Münster e.V.