CONSPIRACY – DIE WANNSEEKONFERENZ | 2. Mai 2022

Dokumentarisches Drama : Am 20. Januar 1942 besprechen 13 ranghohe Nazis in einer Villa bei Berlin die „Endlösung der Judenfrage“. In weniger als zwei Stunden ist der Holocaust beschlossene Sache…

Regie: Frank Pierson, USA/Großbritannien 2001, 92 min., FSK 16
mit Kenneth Branagh, Stanley Tucci, Colin Firth u.a.
Englische Originalfassung

Am 20. Januar 1942 treffen sich 15 hochrangige Nazifunktionäre auf Einladung von SS-Obergruppenführer Reinhard Heydrich, der zusammen mit Adolf Eichmann die geheime Konferenz auf den Weg brachte. In weniger als zwei Stunden lassen sie sich von den dreizehn weiteren Männern das bestätigen, was in Berlin von Hitler und Göring bereits beschlossen war: Die Vernichtung aller Juden in Europa.

Die fünfzehn Mitglieder gehören der SS, der Reichskanzlei, Ministerien, der Polizei und Verwaltung an. An diesem Morgen geht es um die Organisation des Holocaust, in dem Millionen Juden in ganz Europa systematisch getötet werden sollen. Die streng geheime Konferenz wird in die Geschichte eingehen – das Protokoll der „Wannseekonferenz“ ist eines der wenigen, die erhalten bleiben.

“Laws are Like Ice Cream — Easily Melted” — Conspiracy (2001) und die Beseitigung von Recht am Wannsee Im Jahr 2001 strahlten HBO und der BBC Conspiracy aus, eine Verfilmung der Wannseekonferenz, die Ende Januar 1942 von Reinhard Heydrich, dem damaligen Leiter des Reichssicherheitshauptamtes, einberufen wurde, um die so genannte Endlösung zu koordinieren und seine führende Rolle im Holocaust zu behaupten. Unter der Regie von Frank Pierson und dem Drehbuch von Loring Mandel ist mit Conspiracy ein brutaler, dialoglastiger Film entstanden, der sich gut in das dramatische Programm von HBO zur Jahrtausendwende einfügt. Obwohl er ursprünglich von dem westdeutschen Fernsehfilm Die Wannseekonferenz (1984, Heinz Schirk) inspiriert wurde, entfernt sich Conspiracy dank seiner ruhigen Atmosphäre und dem Wechsel zwischen rasanten Auseinandersetzungen und ruhigen, erschreckenden Passagen weit von seinem Vorgänger. Der Film erörtert dabei die Nürnberger Gesetze von 1935 und die Kategorisierung von ‘Mischlingen’ als ‚geschützte Klasse‘, Heydrichs Ausschalten der Zivilbürokratie und deren mögliche rechtliche Einwände sowie den Platz des Gesetzes in einem Verbrecherstaat.
Johannes Ueberfeldt und Nicholas Johnson

Montag, 2. Mai 2022 | Schloßtheater | 20:30 Uhr


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