BOHNENSTANGE | 7. November 2022

Basierend auf dem Buch “Der Krieg hat kein weibliches Gesicht” der Literaturnobelpreisträgerin Swetlana Alexijewitsch, erzählt der Film von den Traumata des Krieges und ihrem Nachleben in zwischenmenschlichen Beziehungen.

Originaltitel: Дылда , Regie: Kantemir Balagow, Russland 2018, Drehbuch: Kantemir Balagow, Alexander Terechow, Kamera: Ksenia Sereda, Musik: Evgeny Galperin, mit: Viktoria Miroschnitschenko, Vasilisa Perelygina, 134 min., Original mit deutschen Untertiteln

Der Film Bohnenstange/Dylda des jungen Regisseurs Kantemir Balagow spielt 1945 in Leningrad. Der Zweite Weltkrieg hat nicht nur die Stadt Leningrad, sondern auch die Seelen der Menschen verwüstet. Obwohl die 900- tägige Blockade durch die deutsche Wehrmacht endlich vorbei ist, geht der Kampf um Leben und Tod weiter. Ija, eine hochgewachsene junge Frau, hat den kleinen Sohn ihrer Freundin Mascha durch den Krieg gebracht. Doch Ija leidet unter posttraumatischen Schockstarren, und bei einem Anfall geschieht ein tragisches Unglück. Als Mascha von der Front in die zerstörte Stadt zurückkehrt und vom Tod ihres Sohnes erfährt, verlangt sie von Ija, dass sie ihre Schuld begleicht…

Die Idee zu Balagows Film ist inspiriert durch das Buch der Nobelpreisträgerin Swetlana Alexejewitsch „Der Krieg hat kein weibliches Gesicht“.

Über seine Intention schreibt der Regisseur: „Ich interessiere mich für das Schicksal von Frauen und insbesondere von Frauen, die im Zweiten Weltkrieg gekämpft haben. Daten zufolge war dies der Krieg mit der höchsten Beteiligung von Frauen. Als Autor bin ich daran interessiert, eine Antwort auf die Frage zu finden: Was passiert mit einer Person, die Leben geben soll, nachdem sie einen Krieg durchlaufen hat?“

Das bestechende, hochkonzentrierte Kammerspiel lotet mit großer visueller und dramaturgischer Kunst die Traumatisierungen der beiden Frauen aus. In lakonisch-leisen Szenen bricht sich immer wieder die Erinnerung an das Grauen des Krieges Bahn, dessen Spuren sich tief in Blicke, Gesten und die Körperhaltungen der Menschen eingegraben haben.“ (filmdienst)

Montag, 7. November | Schloßtheater | 19:45 Uhr


Nach dem Klick läd externer Inhalt von youtube.com